3. Juni 2017

Zweimal in den letzten Tagen erfuhr ich von Bekannten, die unerwartet dem Tod begegnet sind. Der eine, bald neunzig Jahre alt, war unglaublich vif und fit. Bei einem Baumschnitt stürzte er unglücklich und konnte nicht mehr selbst aufstehen.

Im Haus war gerade niemand, der hätte zu Hilfe eilen können. Bis seine Frau von den Besorgungen zurückkam und ihn tatsächlich fand, war er kaum mehr ansprechbar. Nach der Einlieferung ins Spital verstarb er einen Tag später.


Friedhof Burg im Leimental

Es gibt Zeiten, da besuche ich liebend gerne Galerien und Museen. Und manchmal liebe ich Friedhöfe. Wie diesen kleinen am äussersten Zipfel der Schweiz.


Ganz anders bei einem guten Freund. Kurz nach seinem 50. Geburtstag wurde er von einem Müllabfuhrwagen angefahren. Er, auf dem Fahrrad mit Helm, stürzte und kann sich bis heute, ein Jahr später, an nichts mehr erinnern. Der Helm, der aussah als würde er gleich in tausend Stücke zersplittern, hatte ihn vor dem Schlimmsten bewahrt. Noch immer hat er Absenzen und ist nur bedingt arbeitsfähig.


Skulptur auf dem alten Friedhof Dornach

Auf einem Friedhof im Kanton Solothurn fand ich diesen Gedenkstein in Form eines Sarges: «Die Herren müssen bei den Bauern liegen».
Für einige Menschen ein schwacher Trost, dass irgendwann eine gewisse «Gleichheit» herrschen könne.



Es kann sehr schnell gehen, das wissen wir alle. «Der Tod lächelt uns alle an, das einzige was man machen kann ist zurücklächeln». Diesen Spruch von Marc Aurel hörte ich zum ersten Mal von einem Gärtner. Er war der Gärtner einer schwer kranken aber früher äusserst erfolgreichen Persönlichkeit. Ich war von dessen Sohn beauftragt worden, eine Biografie zu publizieren. Wenige Tage nach der Übergabe anlässlich seines 80. Geburtstages, verstarb der Vater. siehe > Buchbeispiel Biografie 1.

Ebenso berührend war die Biografie für einen ehemaligen Chirurgen. Seine vier Kinder hatten mich gebeten, mit ihrem Vater seine Lebensgeschichte aufzuschreiben und daraus ein Buch zu realisieren. Schon gegen Ende der Fertigstellung äusserte dieser entscheidungsfreudige Arzt, dass er nicht mehr lange leben wolle. siehe > Buchbeispiel Biografie 2.

Die entstandenen Bücher haben den Kindern und Enkelkindern und weiteren Verwandten viel bedeutet. Trotz Internet, trotz Digitalisierung und schnell abrufbarer Informationen bringt ein greifbares Buch einen anderen Zugang zu den Lebensepochen der Verstorbenen. Und der manchmal gehörte Satz: «Ich werde auch einmal meine Geschichte aufschreiben, aber dazu habe ich später noch Zeit», dieser Satz kann schnell obsolet werden.


Grabstein Schnell-Gschwind in Burg

Und wie oben erwähnt: es kann manchmal sehr schnell oder geschwind gehen ...