21. April 2014
Es kommt vor, dass ich einen Anruf bekomme: «Ich möchte ein Buch schreiben, wie fange ich am besten damit an?» – Manchmal gebe ich ein paar Tipps, ab und zu treffe ich mich auch mit der jeweiligen Person. Da es meistens ums Gleiche geht, komme ich hier darauf zu sprechen: ein Logbuch.
Anlass war ein Besuch in einem Wokshop über Apps im Buchhandel in Zürich. Ich war etwas früher und schlenderte durch das Viertel um die Universität Richtung Obere Zäune. Da sehe ich eine kleine Buchbinderei, die mir schon mehrmals aufgefallen ist. Dieses Mal gehe ich hinein. Und dann gab es ein interessantes Gespräch über Bücher, Buchbinden und vor allem über diese kleinen Dinger hier, die ich dort kaufen konnte:
Dieses Logbuch ist wirklich klein: Ich habe es auf dem Deckel meines Laptops fotografiert. Das weisse Logo ist bekannt. Die Grösse in etwa auch. Um es noch deutlicher zu machen: Das kleine Etwas rechts ist auch ein gebundenes Büchlein. Zwei davon hätten bequem auf dem Fingernagel meines kleinen Fingers Platz.
Ein Logbuch: Das ist bekannterweise jenes Verzeichnis, in welchem der Kapitän eines Schiffes die Ereignisse des Tages und der Fahrt dokumentiert. Genau das empfehle ich meinen Fragestellenden. Schaff dir ein Logbuch an. Schreibe auf die linke Seite, was alles rund um dein Buchthema relevant ist. Und auf die rechte Seite mache Textskizzen, wie du sie vielleicht eins zu eins nachher im Buch verwenden möchtest.
Denn etwas vom Schwierigsten, zumindest für mich, ist noch immer, die Übersicht zu behalten. Auch die wesentlichen Fakten zu behalten. Egal wie dick und umfangreich dein Logbuch ist – vielleicht sind die abgebildeten doch etwas zu winzig – versuch es einmal so. Gut ist es natürlich schon, wenn du es immer bei dir haben kannst.
Mein zweiter Vorschlag: der geistige Kopfstand, bzw. der Rückblick. Auch das ist im Grunde nicht neu. Ich hatte es jeweils im Brainstorm-Gespräch in der Werbung immer wieder angewandt. Wenn man mit den Ideen in eine Sackgasse kommt, kehre einmal alles um. Das Hinterste zu vorderst, das Unterste zu oberst. Fang mit dem Schluss an, lass die Personen einmal in Gedanken rückwärts laufen – das bringt witzige Ansätze. Wie beispielsweise das explodierende Ei hier:
Das Normalste von der Welt: ein Ei in die Pfanne schlagen. Verkehrt ist nur der Blickwinkel. Eine gute Übung, um einen neuen Anfang für dein Buch zu finden.