02.November 2023
Manche Begegnungen sind sehr nachhaltig. Wie jene mit der Künstlerin Clarina Bezzola. Es war eigentlich keine direkte Begegnung. Und es ist auch schon über 20 Jahre her. Damals hatte mich Mike Stillhard für seine Edition Heads angefragt, zu einem Kunstwerk von Clarina Bezzola eine kurze Begleitdoku zu verfassen. Ich nannte das interessante Teil «Konnektor-Suit». Eines dieser auf 81 Exemplare limitierten Textilobjekte ist bei mir noch sorgfältig verwahrt.
Der «Konnektor-Suit» von Clarina Bezzola aus dem Jahr 2000 war eine perfekt verarbeitete Konzeption. Mit diesen «Kleidungsstücken» konnten mehrere Personen per Reissverschluss verbunden werden. Zu einem lebenden, blind spürenden Gruppen-Kunstwerk.
Im vergangenen 2022 hatte ich Gelegenheit, die Künstlerin persönlich kennenzulernen. Sie war von New York, wo sie lebt und arbeitet, nach Aeugst am Albis gekommen. Dort plante Mike Stillhard eine außergewöhnliche Ausstellung: «wer - ich - sein». Clarina Bezzola und ihr Partner Miles Pittman gestalteten über 130 mittelgroße Objekte aus den verschiedensten Materialien.
Als «objets perdus» wurden sie im Wald, im Gelände, im Dorf selbst und auf Wegen platziert – also «ausgesetzt». Die Resonanz war großartig. Meine Aufgabe, verschiedene Kommuniques und Texte zu verfassen, brachte mich auf den Gedanken, mir 31 Fotos der ausgesetzten Objekte vorzunehmen.
Eines der Objekte hatte die Natur schon bald einmal «vereinnahmt». Andere, wie zum Beispiel Augen, Füße und andere Körperteile oder gespenstische Wesen sorgten für viel Gesprächsstoff.
Da ich seit 2011 täglich ein Gedicht, ein Poem oder einen Aphorismus schreibe – mittlerweile über 4500 – reizte mich das Thema «wer - ich - sein». So wurde der Juli dieses Jahres ganz diesem Thema gewidmet. Daraus soll jetzt ein kleiner Gedichtband entstehen. Die Suche nach finanzieller Unterstützung und Donatoren hat begonnen.
Als Anerkennung für meine Mitarbeit durfte ich mir ein Objekt von Clarina Bezzola aussuchen. Warum ausgerechnet diese verknüpften Füße? – Es muss mit mir etwas zu tun haben. Vielleicht muß ich lernen, nicht jedem Weg, der sich auftut, gleich blind zu folgen. Oder wäre es besser, sich zunächst einmal allem zu öffnen, bevor man sich Möglichkeiten vergibt? Auf jeden Fall: die Frage «wer - ich - sein» wird immer wieder aktuell. Oder sogar täglich? Und es sind gleich drei Fragen damit verknüpft: das «Wer», das «Ich» und das «Sein».
Wohin das Projekt des Lyrikbandes noch führen wird, bleibt offen. Das Layout ist druckreif. Die finanziellen Knoten werden sich lösen…
Ich bin überzeugt, dass Schritt für Schritt die Realisation möglich ist. Das Büchlein, das 17 x 17 cm groß sein wird und wie erwähnt 31 Gedichte sowie dazugehörige Fotos umfasst, bietet Denkanstöße und auch Texte zum Schmunzeln. Als Geschenk ideal.
Das Umschlagbild wird auf feines Leinen gedruckt, der Buchschnitt wird «steingrau» eingefärbt.
Mein letzter Gedichtband unter dem Stichwort «Steineklopfen» erschien 2017. Tatsächlich in Form und Proportion eines Backsteins. 111 Gedichte, Poems und Wortspielereien sind mit zahlreichen Fotos von Steinen, Mauern, Quadern eine Verbindung eingegangen. Es sind noch wenige Exemplare vorhanden. Zum Preis von CHF 88.88 mit Widmung über meine Mailadresse (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) erhältlich.
Das Steineklopfen-Buch ist sowohl hoch- als auch querformatig lesbar. Ein kleiner Entstehungsclip ist hier abrufbar: